IRRE ALTE WELT - eine chauvinistische Männerkomödie von James Saunders

12 Stufen Theater im Stadttheater Aschaffenburg

 

 

 

 

In einer Zukunft, in einem „neuen Jahrhundert der Frau“, einige Generationen nach einem Geschlechterkrieg, der die Welt von der Macht der Männer befreit hat, leben fünf Schwestern ohne Aggression oder Waffen auf einer paradiesischen Insel, die alle ihre täglichen Bedürfnisse erfüllt: „Balsamische Lüfte, ein gleichmäßiges Klima, jede Nacht Vollmond, ob ihr es glaubt oder nicht". Die Frauen kennen das andere Geschlecht nur aus den Erzählungen ihrer Mutter, die als „unbegattetes Weib" ihre Töchter ohne männliches Zutun geboren hat und, um die schreckliche alte Welt zurückzulassen, mit ihnen auf diese Insel ausgewandert ist. 

 

 

In dieser heilen Welt werden die alten Legenden plötzlich sehr real, als zwei Männer an ihren Strand gespült werden und durch deren Entdeckung die Frauen gezwungen sind, sich mit den Überlieferungen und den eigenen phantasievollen Träumereien auseinanderzusetzen. Die Männer, beide Brüder unterschiedlicher Charaktere, finden sich am Strand wieder und müssen erst einmal aus ihren Träumereien, was „Frau“ betrifft, erwachen. 

 

 

 

Getrieben von Neugierde und beflügelt von den Phantasien des Vaters sind sie auf der Suche nach den mysteriösen weiblichen Wesen. Am Ende zerbröckelt die Welt der jeweiligen Geschlechter und die reale Welt holt uns ein. Oder ist dies in Wirklichkeit nicht auch nur eine „Irre alte Welt“?

 

James Saunders ist einer der sprachlich anspruchsvollsten Experimentellen im englischen Theater der 60er und 70er Jahre. Seine Themen sind immer wieder die Einsamkeit des Menschen, die Frage nach der Bedeutung menschlichen Handelns und die Relevanz des Theaters bei der Darstellung von Wirklichkeit. Er sieht seine Aufgabe darin, gesellschaftliche Missstände zur Sprache zu bringen und auf Lösungswege hinzuweisen.

 

Die IRRE ALTE WELT wurde unter dem Originaltitel THE ISLAND bereits 1975 in London uraufgeführt. 

 

Aufführungsgenehmigung Rowohlt Theater Verlag

 

Mit Agnieszka Kleemann, Dustin McKenna, Frank Heck, Michelle McKenna, Natalia Frey, Selina Kruse, Sina Seiler / Regie Torsten Kleemann / Assistenz Maren Hess / Fotostrecke Mike Lörler

 

Pressestimme zur Premiere am 3. Mai 2022

Main Echo vom 5. Mai 2022 / Melanie Pollinger

 

NACH DEM GROSSEN MORDEN DIE LIEBE?

 

"...humorvoll gesellschaftskritisch..."

 

"...Differenziert und sehr kreativ umgesetzt sind die grundverschiedenen Charaktere der Schwestern... Jo, die intellektuelle, wird von Selina Kruse überzeugt verkörpert in ihrer Unbestechlichkeit. Natalia Frey gibt die temperamentvolle Helena und rappt genial..."

 

"...Interessant ist, wie in Saunders´ Komödie dem Thema Liebe nachgespürt wird nach dem großen Morden. die Grenzen zwischen Wahrheit und Illusion, die das sprachlich brillante Stück auslotet, führen zurück in die 1970-er Jahre mit ihren leidenschaftlichen Diskussionen über Geschlechtergerechtigkeit, Rollenbilder und erbliche Prägung..."